Begrüßungsrede auf dem Festakt zum 75. Jubiläum von Konrad Max Scharinger, 1. Vorsitzender

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

Erlauben Sie mir, mich zunächst sehr herzlich bei den Chormitgliedern des Kammerchors des Pestalozzi-Gymnasiums unter Leitung von Frau Studiendirektorin Andrea Görgner für den sehr gelungenen musikalischen Auftakt unseres Festaktes zu bedanken.

Liebe Festgäste, Sie alle, die Sie so zahlreich erschienen sind, darf ich im Namen aller Vorstandsmitglieder unserer Gesellschaft beim Festakt aus Anlass des 75-jährigen Bestehens der Gesellschaft für Außenpolitik sehr herzlich willkommen heißen.

Ich begrüße mit großer Freude:

die Mitglieder der Gesellschaft und die Kuratoriumsmitglieder der Gesellschaft,

die Damen und Herren Professorinnen und Professoren der Universitäten und Akademien,

die verehrten Vertreterinnen und Vertreter des Konsularischen Korps.

Namentlich begrüßen darf ich:

als Vertreter der uns fördernden Institutionen: Herrn Scharfschwerdt, Leiter des Planungsstabes des Auswärtigen Amtes, vertreten durch Herrn Herrmann sowie Dr. Rainer Hutka, Ministerialdirektor in der Bayerischen Staatskanzlei,

Margarete Bause, ehemalige Abgeordnete des Deutschen Bundestages,

Dr. Gerhard Hopp als Vertreter der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, und

Prinz Wolfgang von Bayern, als Vertreter unseres eingeladenen Kuratoriumsmitglieds Herzog Franz von Bayern, Chef des Hauses Wittelsbach.

Liebe Gäste, meine Damen und Herren,

Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass Herr Prof. Dr. Martin Schulze Wessel, Historiker an der Ludwig-Maximilians-Universität, den Festvortrag: „Zeitenwende!? Russlands Herausforderung der europäischen Sicherheit in historischer Perspektive“ halten wird. Dafür danke ich ihm sehr herzlich.

Meine Damen und Herren, verehrte Festgäste,

75 Jahre Gesellschaft für Außenpolitik — ein stattliches Alter und würdig einer Feier. Lassen Sie mich kurz über unsere Vergangenheit, die Aufgaben in der Gegenwart und die Erwartungen für die Zukunft reflektieren.

Noch vor der Staatsgründung unserer Republik haben engagierte Bürger im Sommer 1948 die Initiative ergriffen, um die Überlebenden des Zweiten Weltkrieges hier in München und Bayern wieder mit Völkerverständigung, internationaler Zusammenarbeit, Außen- und Sicherheitspolitik vertraut zu machen. Es waren die ersten vorsichtigen Schritte voran in der Hoffnung auf die Wiederaufnahme der Deutschen in die Gemeinschaft der zivilisierten Völker.

Das „Nie wieder!“, dass viele Menschen unseres Staates nach der Katastrophe der Nazi-Herrschaft geschworen haben — wir wissen in diesen Wochen und Monaten, dass dieses „Nie wieder!“ uns nicht einfach in den Schoß fällt, dass es täglich gefordert, gefördert und erarbeitet werden muss: nicht nur in den Parlamenten, in den Regierungen, in Verwaltungen und Gerichten, sondern auch in der Breite unserer Gesellschaft, in den Schulen und Universitäten, am Arbeitsplatz, in der Familie und auf der Straße.

Wir begreifen uns als Institution, die an diesem „Nie wieder!“ mitarbeitet. Die Gründer und Gründerin für unserer Gesellschaft als Ziel definierten, für Toleranz, für Völkerverständigung, für europäische und internationale Zusammenarbeit, für den Frieden zwischen den Menschen zu arbeiten.

Die Gesellschaft für Außenpolitik hat die Bundesrepublik Deutschland in all ihren Entwicklungsschritten begleitet: von der Westintegration, über die neue Ostpolitik zur deutschen Wiedervereinigung, durch Krisen und Kriege, durch mühsame Kompromisse und erfolgreiche Lösungen.

Jetzt nach 75 Jahren, im Jahre 2023, die fundamentale Frage: Ist unser Angebot noch wichtig? Sind die Leistungen unserer Gesellschaft für Außenpolitik noch gefragt? Ist unser Veranstaltungsformat in der Gegenwart noch angemessen?

Ja, ja ganz bestimmt! Was wir anbieten, was wir organisieren, ist wichtig und richtig: Wir sind hier in München und Umgebung ein wichtiges Forum für die außenpolitische Community.

In Zeiten, in denen die Gräben in unserer Demokratie vertieft werden, in denen in den sogenannten sozialen Medien Abgrenzung, Abschottung und Polarisierung gefährlich zunehmen, in diesen turbulenten Zeiten bieten wir ein partei- und generationenübergreifendes Forum für einen gründlichen und faktenbasierten Gedanken- und Meinungsaustausch.

Zwei Stunden pro Veranstaltung, in den Politikerinnen, Volksvertreter, Diplomaten und Journalistinnen, Experten und Wirtschaftsvertreter ihren langjährigen Erfahrungsschatz ausbreiten, in denen durch Fragen und Antworten außen- oder sicherheitspolitische Themen vertieft und durchaus auch kontrovers verhandelt werden – das ist, was wir bieten.

In Zeiten, in denen zwei Kriege in unserer Nachbarschaft toben, in denen in der Ukraine die Zivilbevölkerung unter den völkerrechtswidrigen Terrorangriffen der russischen Armee schrecklich leidet, in denen das Terror-Regime der Hamas unsägliches Leid über die israelische Bevölkerung und in der Folge auch über die palästinensische Bevölkerung im Gaza-Streifen bringt, in diesen Zeiten, in dieser Zeitenwende ist unser Angebot wichtiger denn je: nämlich möglichst zuverlässige Information, kritische Diskussion, politische Bildung im weitesten Sinne.

Ein Blick in die Zukunft: Die Probleme und Fragen, die wir thematisieren sollten, werden uns nicht ausgehen: strategische Ausrichtung der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik, die Verteidigung und ihre Finanzierung, eine strategische Vision für die Entwicklung der EU, eine mögliche Friedensordnung für den eurasischen Kontinent nach der Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, Perspektiven für ein friedliches Zusammenleben der Völker im Nahen Osten, der wirtschaftliche und politische Aufstieg von China und das Konfliktpotenzial mit den USA, die Suche nach neuen Partnerschaften mit den Ländern in Afrika, Lateinamerika und Asien, die globalen Probleme Klima, Migration und Künstliche Intelligenz. Dies ist ein unvollständiger Themenkatalog für die nächsten Jahre.

Lassen Sie mich zum Schluss Dank aussprechen:

Dank an das Auswärtige Amt und die Bayerische Staatskanzlei für die langjährige maßgebliche finanzielle Förderung und für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Dank an die Klaus-Höchstetter-Stiftung und die Firma Sanotec für die großzügige Förderung dieser Veranstaltung.

Dank an die Mitglieder des Vorstandes, die durch aktive Mitarbeit und kreative Vorschläge die Arbeit der Gesellschaft vorantreiben.

Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unserer Geschäftsstelle, die unter Leitung von Frau Groß von Trockau diesen Festakt hart erarbeitet haben.

Dank an alle unsere treuen Mitglieder, die durch ihre regelmäßigen Mitgliedsbeiträge und die Anwesenheit bei unseren Veranstaltungen zum Fortbestand dieser Gesellschaft maßgeblich beitragen.

Nach so viel Dank noch eine Bitte:

Bleiben Sie uns gewogen und werben Sie für uns, in der Familie, bei Bekannten und an Ihrem Arbeitsplatz! Jedes neue Mitglied ist für uns wichtiger, als Sie denken!

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