Wird im 21. Jahrhundert eine Atombombe gezündet? – Der Niedergang der nuklearen Abrüstung und Rüstungskontrolle.

15.10.2019 - 19:00 Uhr

Dr. Rudolf G. Adam, Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik a.D.

Das Inkrafttreten des Nuklearen Nichtverbreitungsvertrages (NVV) im Jahre 1970 markiert den Beginn eines etwa 40 Jahre dauernden Zeitraums, in dem sowohl die Zahl der Nuklearwaffenstaaten (de jure: 5, de facto: 9) beschränkt werden konnte als auch die Nuklearwaffenstaaten, insbesondere die beiden Großmächte Russland und USA, die Arsenale ihrer Nuklearwaffen und Trägersysteme vertraglich (START I, START II, New START) substantiell verringerten. Die Hoffnungen, die mit dem umfassenden Teststoppvertrag (Comprehensive Nuclear Test Ban Treaty, CTBT) von 1996 verbunden waren, haben sich nur teilweise erfüllt: die USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich stoppten zwar 1996 ihre Nukleartest, modernisieren jedoch weiterhin ihre Nuklearwaffen.

50 Jahre später ist die Dynamik der nuklearen Abrüstung und Rüstungskontrolle zum Stillstand gekommen: Verträge werden gekündigt (INF-Vertrag, Iran-Atomdeal), die Verlängerung von auslaufenden Verträgen (New START-Vertrag 2021) erscheint unsicher. Die USA haben den CTBT immer noch nicht ratifiziert, Pakistan und Indien führten 1998 je fünf Tests durch, seit 2006 hat Nordkorea mindestens sechsmal einen nuklearen Sprengsatz gezündet.

Wohin geht diese bedrohliche Entwicklung? Was kann Deutschland, das sich in der Vergangenheit aktiv für Abrüstung und Rüstungskontrolle engagiert hat, tun, um diese gefährliche Erosion zu bremsen?

Dr. Rudolf G. Adam war von 1976 bis 2014 Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes. Neben verschiedenen Auslandsposten (Singapur, Peking, 2 x Botschaft Moskau, zuletzt Geschäftsträger Botschaft London) nahm er u. a. folgende Inlandsposten ein: 1995 Leiter des Grundsatzreferates in der Abrüstungsabteilung, 2001 Vizepräsident des BND, 2004 – 2008 Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik

Einführung:      Konrad Max Scharinger
1. Vorsitzender der Gesellschaft für Außenpolitik

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